Die DGMP trauert um Josef Bille

1964 schloss Josef Bille sein Abitur in Recklinghausen ab und studierte anschließend Physik an der Universität Fridericiana Karlsruhe. 1970 erhielt er sein Diplom und promovierte. Danach war er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Angewandte Physik der Universität Fridericiana Karlsruhe tätig und habilitierte sich 1973. 1974 wechselte er zur Hoechst AG in Frankfurt/Main, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete.
Seine berufliche Laufbahn führte ihn 1978 als Ordinarius an das Institut für Angewandte Physik der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2007 wirkte. Josef Bille war bekannt für seine wegweisenden Forschungsarbeiten mit Lasern und meldete fast 100 Patente an.
Eine seiner bedeutendsten Errungenschaften war zweifellos die Entwicklung des LASIK-Verfahrens, das die operative Korrektur von Fehlsichtigkeiten mithilfe von Lasern ermöglichte und die Augenheilkunde revolutionierte. Millionen von Menschen weltweit profitieren bis heute von dieser wegweisenden Technologie.
Für seine Leistungen wurde er mehrfach geehrt, darunter mit dem Europäischen Erfinderpreis der Europäischen Patentorganisation im Jahr 2012. 1999 wurde er für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. 2021 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der DGMP.
Josef Bille engagierte sich auch als Kursleiter bei der Winterschule in Pichl im Jahr 2019.. Er teilte sein Wissen und seine Erfahrungen gerne mit anderen und trug maßgeblich zur Weiterentwicklung der Medizinischen Physik bei.
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik wird Prof. Dr. Josef Bille als einen herausragenden Wissenschaftlerbehalten, der mit seinen wegweisenden Beiträgen die medizinische Forschung vorangebracht und das Leben vieler Menschen verbessert hat.
Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.