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Die DGMP ist die deutsche wissenschaftliche Fachgesellschaft für Medizinische Physik.  Aufgaben und Ziele

Deutsche Gesellschaft für
Medizinische Physik e.V.

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Vier Fragen an Jens Kurth

PD Dr. Jens Kurth ist seit September Vizepräsident der DGMP. Er leitet die Medizinphysik der Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Rostock. Seine Ideen für die DGMP und auf welchem Weg er in der Medizinphysik gelandet ist, können Sie hier nachlesen.

Wie bist Du in der Medizinphysik gelandet?

Ich bin eigentlich ein klassischer Quereinsteiger und mein Weg in die Medizinische Physik war nicht geradlinig. Ich habe nach dem Abitur zwischen einem Studium der Medizin oder der Ingenieurswissenschaften geschwankt, hatte mich dann aber für die Elektrotechnik in der Spezialisierung Mess- und Regelungstechnik entschieden. Ich bin im Anschluss nach einer Assistenzzeit an der Universität Rostock im Maschinenbau promoviert worden und habe mich dann an der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) in Berlin mit der Testung von Nukleartransportbehältern (z. B. Castor oder Constor) beschäftigt. Parallel dazu habe ich aber die Medizin nicht aus dem Blick verloren und mich mit dem Studium der Medizin beschäftigt. Über diesen Weg bin ich schließlich auf die Medizinische Physik aufmerksam geworden und habe dies als die ideale Kombination beider Leidenschaften entdeckt. Danach ging eigentlich alles ziemlich schnell. Ich habe vor beinahe 20 Jahren in der Nuklearmedizin in Rostock beginnen können und parallel das Fernstudium in Kaiserslautern absolviert. Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit diesem Weg und dem Fach.

Was ist Deine Vision für Deine Zeit im DGMP-Vorstand?

Helmut Schmidt wird das Zitat nachgesagt "Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen". Ich tue mich ähnlich schwer mit diesem Begriff, lasst es mich daher eher als Ideen oder Ziele beschreiben. Ich möchte im Vorstand meinen Beitrag dazu leisten, dass die Medizinische Physik in Krankenversorgung und Forschung die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient und die erforderlich ist. Dazu gehört ganz klar die Anerkennung der Medizinischen Physik als Heilberuf, da sie unmittelbar Teil Krankenversorgung ist und aufgrund der zunehmenden komplexen Behandlungs- und Untersuchungstechniken entscheidend für die hochwertige Versorgung ist. Ich möchte daher ein aktiver Teil der Anstrengungen zur Anerkennung des Berufs des klinischen Medizinphysikers sein. Ferner halte ich die weitere Pflege der Vernetzung mit anderen Fachgesellschaften auf nationaler und internationaler Ebene für wichtig.

Was ist die momentane Entwicklung in deinem Fachgebiet mit der Du Dich aktuell beschäftigst?

Meine derzeitigen Forschungsarbeiten sind aktuell von der sich derzeit rapide verändernden Therapielandschaft in der Nuklearmedizin getrieben. Wir sehen derzeit eine Vielzahl neuer molekularer Zielstrukturen und darauf basierender Radiopharmaka für Diagnostik und Therapie verschiedenster Krebserkrankungen. Parallel dazu ist ein gewisser Paradigmenwechsel in der Anwendung nuklearmedizinischer Therapien zu erkennen. Diese werden endlich zunehmend als systemische Strahlentherapie erkannt was unbedingt eine patientenspezifische dosisabhängige Optimierung der verabreichten Aktivitäten erfordert. Gemeinsam mit den ärztlichen Kollegen beschäftige ich mich derzeit mit der Optimierung der hierfür erforderlichen Dosimetrie in der klinischen Routine, der Verbesserung der quantitativen SPECT/CT-Bildgebung und der Identifikation von Dosis-Wirkungsbeziehungen für Tumoren und Risikoorganen für verschiedene Radiopharmaka und Tumorentitäten.

Gab es mail einen Moment, an dem Du dachtest ...

Nein, den gab's bisher nicht. Das Leben in einer Klinik und auch an einer Universitätsklinik ist nicht immer einfach, aber insgesamt überwiegen die schönen Seiten und ich gehe jeden Morgen gerne in die Klinik.