Preisverleihung während der DGMP-Jahrestagung 2025
Während der diesjährigen Jahrestagung in Berlin hat die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) eine Vielzahl von Preisen verliehen, um herausragende Leistungen in der Medizinphysik zu würdigen. Die Preise wurden an Personen vergeben, die durch ihre innovativen Ansätze und bedeutenden Erkenntnisse die Medizinische Physik entscheidend vorangetrieben haben.
Glockermedaille
Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) in Berlin wurde am 26. September 2025 Prof. Dr. Gunnar Brix mit der Glockermedaille ausgezeichnet. Die Glockermedaille stellt die höchste Ehrung der Fachgesellschaft dar und wird für herausragende Verdienste um das Fachgebiet der Medizinischen Physik in Wissenschaft und Praxis verliehen.
Die feierliche Übergabe erfolgte während der traditionsreichen Glocker-Vorlesung. Im Anschluss an seine Glocker-Vorlesung mit dem Titel „Medizinische Bildgebung im Spannungsfeld zwischen Nutzen und Risiko“ nahm Gunnar Brix die Medaille entgegen. Damit würdigte die DGMP seine jahrzehntelangen Beiträge zur Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren und des Strahlenschutzes sowie sein Engagement für die Fachgesellschaft, deren Präsident er in den Jahren 2003 bis 2004 war.
Gunnar Brix studierte Physik an der Universität Karlsruhe, promovierte und habilitierte am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Von 1998 bis 2024 war Gunnar Brix als Leiter der Abteilung für Medizinischen und Beruflichen Strahlenschutz am Bundesamt für Strahlenschutz tätig. Mit der Verleihung der Glockermedaille würdigte die DGMP eine Persönlichkeit, die Wissenschaft, Praxis und Fachgesellschaft in beispielhafter Weise verbunden hat.
Ehrenmitgliedschaft
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) hat Prof. Dr. Ulrich Wolf die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Damit würdigt die Gesellschaft sein langjähriges, vielseitiges Engagement für die Medizinische Physik.
Ulrich Wolf ist seit 1990 Mitglied der DGMP. Er wirkte als Kongresspräsident der DGMP-Tagungen 2004 und 2020, als langjähriger Leiter der Regionalsektion Mitteldeutschland (1998–2022) sowie im DGMP-Vorstand als Schriftführer und Vorsitzender des Fachbereichs Therapeutische Verfahren. Darüber hinaus war er im Vorstand der DEGRO als Beisitzer für Medizinphysik aktiv. Besondere Bedeutung hatte sein Einsatz in der Aus- und Weiterbildung: Er leitete Kurse der Winterschule, hielt Vorlesungen an den Universitäten Leipzig, Mittweida und Halle-Wittenberg und betreute zahlreiche Abschlussarbeiten und Promotionen. Zudem engagierte er sich in internationalen Ausbildungsprojekten, u. a. in Vietnam.
Ulrich Wolf hat die Entwicklung der Medizinischen Physik und der DGMP nachhaltig geprägt. Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft ist Ausdruck des Dankes und der besonderen Anerkennung durch die DGMP.
Expertenpreis (gefördert von OPASCA)
Die DGMP verleiht den Expertenpreis an Prof. Dr. Lilli Geworski aus Hannover. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Fachgesellschaft eine Medizinphysikerin, die auf dem Gebiet der Nuklearmedizin maßgebliche Beiträge geleistet hat. Ihr Standardwerk zur Qualitätssicherung nuklearmedizinischer Geräte ist ein fester Bestandteil von Klinik und Ausbildung, und ihre Arbeiten zur Harmonisierung und Kalibrierung der PET/CT-Bildgebung haben die Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit dieser Verfahren entscheidend verbessert.
Ein besonderer Schwerpunkt ihres Wirkens liegt im Strahlenschutz. Durch praxisnahe Konzepte zur Dosisoptimierung hat Lilli Geworski die Sicherheit von Patient:innen und Personal nachhaltig gestärkt. Zudem hat sie durch ihre Forschung zur Handhabung offener Radionuklide und zur Prozessgestaltung die sichere Einführung moderner theranostischer Verfahren, wie Ga-68-PET/CT und Lu-177-Therapie, ermöglicht. Damit verbindet sie wissenschaftliche Exzellenz mit unmittelbarem Nutzen für die klinische Versorgung.
Über Klinik und Forschung hinaus hat Lilli Geworski ihr Fachwissen über viele Jahre in die Strahlenschutzkommission eingebracht und so Politik und Behörden bei der Weiterentwicklung des Strahlenschutzrechts beraten. Darüber hinaus ist sie eine engagierte Mentorin, die sich in besonderer Weise der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses widmet. Die DGMP ehrt mit dem Expertenpreis eine Persönlichkeit, die wissenschaftliche Kompetenz, klinische Relevanz und gesellschaftliches Engagement in beispielhafter Weise vereint.
Behnken-Berger-Preise der Behnken-Berger-Stiftung
1. Preis: Dr. Christina Stengl für die Arbeit "Phantombasierte Dosimetrie bei Atembewegung zur Optimierung der Pankreaskarzinom-Therapie durch Kohlenstoffionen- und Minibeam-Bestrahlung"
2. Preis: Dr. Elias Eulig für die Arbeit "Herausforderungen und Chancen des Deep Learnings in der Röntgenbildgebung und Computertomographie"
Weitere Preise
Dissertationspreis (gefördert von PHILIPS): Christopher Dürrbeck für die Arbeit "Genauigkeit jenseits des Sichtbaren - Elektromagnetisches Tracking in der interstitiellen Brachytherapie"
Dietrich-Harder-Masterarbeitspreis (gefördert von PTW-Freiburg): Robin Erdmann für die Arbeit „Radiochemische Simulationen unter Berücksichtigung der gegenseitigen Wechselwirkungen“
Autorenpreises der ZMP (gefördert von Elsevier): Marcel Nachbar, Monica Lo Russo, Cihan Gani, Simon Böke, Daniel Wegener, Frank Paulsen, Daniel Zips, Thais Roque, Nikos Paragios und Daniela Thorwarth für ihre Arbeit "Automatic AI-based contouring of prostate MRI for online adaptive radiotherapy".
Young Investigator Award (gefördert von SIEMENS Healthineer): David Kästner für den Vortrag "Prognostische Evaluation zur Bestrahlungsplanung und Durchführung einer kombinierten internen und externen Strahlentherapie (CIERT) bei Patienten mit Meningeom"
Preis für ein hervorragendes Poster auf dem Gebiet der Dosimetrie in der Medizin oder Strahlenphysik (gefördert von PTW-Freiburg): Florian Katsch für das Poster "Monte-Carlo-Analyse des tiefenabhängigen Dosisansprechvermögens einer Si-Diode (IBA RAZORTM) im Vergleich zur Ionisationskammer (Typ 34001 PTW Roos®) in der klinischen Elektronendosimetrie"
Preis für ein hervorragendes Poster auf dem Gebiet der Strahlentherapie (gefördert von ELEKTA): Nicolas Mühlschlegel für das Poster "Echtzeit-Bewegungsvorhersage für MR-Linac-basierte kardiale Radioablation"
Preis für ein hervorragendes Poster auf dem Gebiet der Medizinischen Physik, gefördert von VARIAN: Larissa Meyer für das Poster "Untersuchung der Reproduzierbarkeit der Röhrenstrommodulation in der Computertomographie"