Personalanhaltszahlen für Tätigkeiten mit ionisierender Strahlung und radioaktiven Stoffen am Menschen
Das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat im Juli 2025 aktualisierte Anhaltszahlen für das notwendige Personal zur sicheren Ausführung von Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Anwendung am Menschen veröffentlicht. Diese basieren auf einem Beschluss des Fachausschuss Strahlenschutz (FAS). Diese Vorgaben dienen als Orientierung für Strahlenschutzverantwortliche, Behörden und Einrichtungen, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen (§ 14 StrlSchG, § 19 StrlSchG sowie StrlSchV) sicherzustellen.
Teletherapie - pro Schicht und n Anlagen
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: n + 1; signifikante Nutzung personalintensiver Therapien (z. B. Ganzkörperbestrahlung, SRS, adaptive Strahlentherapie): + 0,5 je Methode
- MPE: n + 1 zur engen Mitarbeit; signifikante Nutzung personalintensiver Therapien (z. B. Ganzkörperbestrahlung, SRS, adaptive Strahlentherapie): + 0,5 zur engen Mitarbeit je Methode
- Personals zur technischen Durchführung: 2 n
Brachytherapie - bei ca. 400 Applikationen/Jahr
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: 1
- MPE:1 zur engen Mitarbeit
Röntgentherapie - pro Schicht
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: 1
- MPE: 1 (individuelle Bestrahlungsplanung (z.B. IORT): zur engen Mitarbeit; standardisierte Behandlung (z.B. Tiefentherapie): zur Mitarbeit
- Personals zur technischen Durchführung: 1
Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie
pro Schicht
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: 2; bei mehr als 3 Diagnostikeinheiten (Gammakamera, SPECT-, SPECT/CT- und PET/CT-Gerät): + 0,3 je weitere Diagnostikeinheit
- MPE: 2 zur engen Mitarbeit; bei mehr als 4 Diagnostikeinheiten (Gammakamera, SPECT-, SPECT/CT- und PET/CT-Gerät): + 1
- Personals zur technischen Durchführung: n Gammakameras, SPECT, SPECT/CT: n + 1; n PET/CT: 2 n
Insgesamt
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: bei mehr als 10 Therapiebetten:+ 1; signifikante Nutzung personalintensiver Therapien (z. B. SIRT): +1
- MPE: bei mehr als 10 Therapiebetten:+ 1 zur engen Mitarbeit; signifikante Nutzung personalintensiver Therapien (z. B. SIRT, aufwändige Dosimetrie (Patientenspezifische Dosimetrie vor oder nach der Therapie, sofern in SSK-Publikation „Therapeutische Verfahren in der Nuklearmedizin“ oder von wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlen)): +1
Nuklearmedizinische Diagnostik und standardisierte Behandlung
pro Schicht
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: 1; bei mehr als 3 Diagnostikeinheiten (Gammakamera, SPECT-, SPECT/CT- und PET/CT-Gerät): + 0,3 je weitere Diagnostikeinheit
- Personals zur technischen Durchführung: n Gammakameras, SPECT, SPECT/CT: n + 1; n PET/CT: 2 n
Insgesamt
- MPE: 1 zur Mitarbeit; Betreuungszeit 16 Stunden pro Jahr je Diagnostikeinheit
Computertomographie (CT), digitale Volumentomografie (DVT) für Niedrigkontrastbildgebung
Insgesamt
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: Ermittlung im Einzelfall anhand der Anzahl der zu untersuchenden Personen
- MPE: 1 zur Mitarbeit; Betreuungszeit 10 Stunden pro Monat für die erste Röntgeneinrichtung, für jede weitere 5 Stunden pro Monat (gilt für jede zusätzliche, gleichartige Anwendung)
- Personals zur technischen Durchführung: Ermittlung im Einzelfall
Interventionen mit Röntgeneinrichtungen zur Durchleuchtung, die mit einer erheblichen Exposition verbunden sind
pro Schicht
- Ärztliches Personal mit Fachkunde: 1
- Personals zur technischen Durchführung: 1
Insgesamt
- MPE: 1 zur Mitarbeit; Betreuungszeit 10 Stunden pro Monat für die erste Röntgeneinrichtung, für jede weitere 5 Stunden pro Monat (gilt für jede zusätzliche, gleichartige Anwendung)