Pressemitteilung - 04.09.2013
Junger deutscher Medizinphysiker erhält den Young Scientist Award der IUPAP
DGMP-Pressemitteilung zur Verleihung des Young Scientist Award der IUPAP an Dr. Ferdinand Schweser
Dr. Ferdinand Schweser Die Internationale Organisation für Medizinische Physik (IOMP) hat auf ihrer diesjährigen 20. International Conference on Medical Physics (ICMP), die vom 1.-4. September 2013 in Brighton, UK, stattfand, den Physiker Ferdinand Schweser mit dem IUPAP Young Scientist Award in Medizinischer Physik ausgezeichnet. Mit der Verleihung des mit 1.000 € dotierten Nachwuchspreises und der damit verbundenen Medaille der Internationalen Union für Reine und Angewandte Physik (IUPAP) würdigte das Preiskomitee Herrn Dr. Schweser für die herausragende wissenschaftliche Qualität seiner Forschungen auf dem Gebiet der Medizinischen Physik, und, im Besonderen, seine jüngsten Erfolge bei der Charakterisierung magnetischer Eigenschaften des menschlichen Hirngewebes mit Hilfe magnetresonanztomographischer Verfahren.
Herr Dr. Schweser, der in diesem Jahr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promoviert wurde, arbeitet seit 2008 am Universitätsklinikum Jena in der Arbeitsgruppe Medizinische Physik von Professor Jürgen R. Reichenbach. Im Zuge seiner Forschungen zur verbesserten radiologischen Bildgebung ist dem Jenaer ein Durchbruch gelungen, der erstmals die Messung der magnetischen Suszeptibilität, also der Magnetisierbarkeit von Hirngewebe, erlaubt. „Unser neues Verfahren ermöglicht eine viel genauere Untersuchung von pathologischen Gewebeveränderungen, die im Verdacht stehen, mit neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. der multiplen Sklerose in Zusammenhang zu stehen. Wir konzentrieren unsere aktuellen Forschungen nun folglich auf das Potential dieser Methode als ein neuer sensitiver Biomarker für diese Erkrankungen“, so der Nachwuchswissenschaftler.
Die IOMP (www.iomp.org) ist die weltweit führende professionelle Organisation für Medizinische Physik und feiert dieses Jahr ihr 50jähriges Bestehen. Sie wurde 1963 gegründet und ist eine der konstituierenden Organisationen der International Union for Physical and Engineering Sciences in Medicine (IUPESM, www.iupesm.org) zusammen mit dem Weltverband der Ingenieure in der Medizin (IFMBE, www.ifmbe.org). Mittlerweile hat sie über 18.000 Mitglieder in 80 Ländern. Der prestigeträchtige IUPAP Young Scientist Award in Medical Physics wird i.d.R. alle drei Jahre auf Vorschlag an Wissenschaftler unter 45 Jahren verliehen.
Weitere Preise für Nachwuchswissenschaftler in der Medizinischen Physik
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP, www.dgmp.de) vom 18.-21.9.2013 in Köln werden der Behnken-Berger-Preis in drei Stufen zu 15.000 €, 10.000 € und 5.000 € sowie der Young-Investigator-Preis (gestiftet von der Firma Siemens) mit einem Preisgeld von 1.000 € an junge Medizinphysiker vergeben. Darüber hinaus finden auf der Tagung zwei spezielle Seminare "Junge Medizinphysik" für den wissenschaftliche Nachwuchs in der Medizinischen Physik statt.
Hintergrundinformationen
DGMP e.V. (Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik)
Mitgliederstand: ca. 1400
Gegründet 1969 in Stuttgart
Homepage: www.dgmp.de
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik e.V. (DGMP) ist die Vereinigung von Medizinphysikern und weiteren an diesem Gebiet interessierten Personen und Firmen. Die Gesellschaft fördert den Wissensaustausch z.B. in Arbeitskreisen mit Themen wie Strahlenschutz für den Patienten oder Qualitätssicherung in der Strahlentherapie, sowie auf ihrer jährlichen Tagung zur Medizinischen Physik, auf der die aktuellen Forschungsergebnisse präsentiert werden.
Das Gebiet der Medizinischen Physik steht im Schnittpunkt von Grundlagenforschung (Physik), der Entwicklung zum einsetzbaren Gerät (Technik) und der Anwendung für und am Patienten (Medizin). Diese Vielfalt der Themen macht das Arbeitsgebiet des Medizinphysikers sehr interessant. Die Berufsaussichten sind besonders durch die stark wachsende Zahl von Zentren zur Therapie von Krebs mittels Strahlung aus Beschleunigern momentan sehr gut.
Studienmöglichkeiten zur Medizinischen Physik finden sich derzeit an den Hochschulen in Berlin, Düsseldorf, Dresden, Dortmund, Gießen, Halle, Heidelberg, Ilmenau, Kaiserslautern, Mannheim und Oldenburg. Informationen sind über www.dgmp.de erhältlich.