Liebe KollegInnen, die medizinische Forschung macht in der Onkologie seit Jahren die wahrscheinlich bedeutendste Entwicklung. Wie Sie wissen, hat die europäische Arzneimittelagentur allein innerhalb von 6 Jahren bis 2015 70 neue Substanzen zugelassen. Ca. 800 weitere Onkologika werden aktuell beforscht. Dies zeigt, wie schwierig es ist, mit der Entwicklung Stand zu halten. Die Tagung in Lienz ist sicher geeignet, diese Aufgabe etwas be- wältigbarer zu machen. Ich halte sie deshalb für wichtig und wesentlich. Als Psychiater stehe ich weitgehend außerhalb dieser Entwicklung. Ich weiß aber, dass die mo- erne Onkologie neben erheblichen kostentreibenden Effekten auch vielfältige medizinethische Fragen aufwirft. Kritische Untersuchungen zum tatsächlichem Nutzen aktueller Onkologika zeigen dies. Es ist auch bekannt, dass die nationalen Entscheidungskriterien zur Erstattung der hohen Behand- lungskosten innerhalb von Europa sehr verschieden sind. Dies deutet auf weitere Probleme hin. Chancen und ungelöste Probleme stehen sich gelegentlich konfliktreich gegenüber. Auf alle diese Themen gehen die Referenten im Rahmen der Tagung ein und ich bin sicher, dass sie einen produktiven Verlauf nehmen wird im Interesse unserer PatientInnen. Ihr Prim. Dr. Martin Schmidt Ärztlicher Leiter am BKH Lienz