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Drei Fragen an PD Dr. Yvonne Dzierma, DGMP-Schatzmeisterin 2017/18

PD Dr. Yvonne Dzierma

PD Dr. Yvonne Dzierma ist seit 2016 Medizinphysikerin in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum des Saarlandes. Nach dem Studium Studium der Physik an der Universität Bonn und der Universidad de Granada (Spanien) folgten 2009 die Promotion und danach ein Post-Doc-Aufenthalt, beides  an der Universität Kiel. 2015 habilitierte sich Frau Dzierma an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in „Medizinischer Physik und experimenteller Strahlentherapie“, seit 2016 ist sie Fachliche Leiterin im Bereich Strahlenphysik des Studienganges Medizinische Physik an der TU Kaiserslautern. Frau Dziermas Forschungsschwerpunkte umfassen die ausgleichsfilterfreie Bestrahlung, Rotationsbestrahlung, Bildgeführte Strahlentherapie und Bildgebungsdosis.

Zum 01.01.2017 hat Frau Dzierma ihr Amt als Schatzmeisterin der DGMP angetreten. Lesen Sie im Interview, was Frau Dzierma an der Medizinischen Physik fasziniert und welche Schwerpunkte sie in ihrer Tätigkeit als Schatzmeisterin setzen möchte.

1. Was fasziniert Sie an der Medizinischen Physik?
 
Für einen Physiker mit Freude an interdisziplinärem Arbeiten und Forschen ist die Medizinische Physik ideal. Einerseits gibt es enge Bezüge zur Medizin, Biologie, aber auch mathematischer Modellierung, Informatik und Biotechnologie, andererseits bietet die Medizinische Physik eine unglaubliche Bandbreite an physikalischen Themen. Ob es um Kernspintomographie, Laser, Schwerionen oder Cochlea-Implantate geht, hier kommen modernste Gebiete der Physik in direkte Anwendung am Menschen. Das bietet eine hervorragende Spielwiese. Gleichzeitig bietet die direkte Anbindung an die klinische Diagnostik oder Therapie aber eine direkt sichtbare Sinnhaftigkeit, so dass ich mich nie fragen muss, ob das, was ich den ganzen Tag gemacht habe, auch jemandem genützt hat – die Antwort ist immer ja. Das ist sehr motivierend.

Durch das breite Aufgabengebiet ist auch der konkrete Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Nehmen Sie als Beispiel die Strahlentherapie, mein Tätigkeitsgebiet. Man sitzt nicht den ganzen Tag am Schreibtisch, sondern wechselt zwischen dem Büro, den Messungen an den Geräten und weiteren Stationen, z.B. relativ engem Patientenkontakt in der Brachytherapie oder dem OP für die Katheterimplantation oder die intraoperative Bestrahlung. Manche Aufgaben geschehen im Team mit den Ärzten und MTA’s, andere kann man selbst terminieren und „in Ruhe am Beschleuniger spielen“. Langweilig wird es da nicht. Auch deswegen nicht, weil ständig technische Neuerungen den Weg in die Klinik finden, etwa mit neuen Bestrahlungsgeräten und Planungstechniken.
 
2. Weshalb engagieren Sie sich in der DGMP?
 
Ich finde es wichtig, dass es eine Vernetzung der Medizinphysiker in Deutschland und auch international gibt, gerade weil das Einsatzgebiet der Physiker in der Medizin sehr unterschiedlich ist. Selbst innerhalb eines Themenbereichs gibt es große Unterschiede im Arbeitsalltag zwischen den Praxen, Kliniken und Forschungseinrichtungen. Die DGMP bietet hier die Plattform, damit nicht jeder in seinem kleinen Bereich zum Einsiedler wird. Einerseits befruchten sich viele Arbeitsgebiete gegenseitig, andererseits ist es nützlich, den Vergleich zu haben, wie manche allgemeinen Themen an verschiedenen Standorten angegangen und gelöst werden. Die DGMP-Jahrestagung war mein erster Kontakt zur DGMP, und sie stellt auch jetzt noch für mich eine der wesentlichen Aufgaben der DGMP dar – neben den wissenschaftlichen Inhalten auch einen Ort für die Begegnung von Medizinphysikern aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen und verschiedenen Regionen zu bieten. Außerdem finde ich, dass die DGMP wesentlich für die Interessensvertretung der Medizinphysiker ist – auch im Dialog mit der Medizin.
 
3. Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Tätigkeit für die DGMP?
 
Zunächst einmal bin ich natürlich Schatzmeisterin und mit einigen finanziellen Themen beschäftigt, z.B. die Organisation der Konferenzen oder der Winterschule. Das ist steuerlich viel komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht! Zum Glück habe ich viel Hilfe von der Geschäftsstelle.
 Daneben bin ich aber auch an anderen Entscheidungen des Vorstandes beteiligt. Mir liegt sehr an den guten Verbindungen zu anderen Fachgesellschaften. Die gemeinsamen Tagungen halte ich für sehr wichtig, um auch mal andere Themenbereiche besser kennenzulernen. Daraus lassen sich oft Anstöße für neue Forschungsprojekte, Kooperationen oder für klinische Verbesserungen gewinnen. Das ist mir besonders wichtig: dass die technischen und wissenschaftlichen Fortschritte in den Klinikalltag übertragen und in eine bessere Patientenbehandlung umgesetzt werden. Dazu dienen die verschiedenen Fortbildungs- und Vernetzungsangebote der DGMP. Im Moment bereiten wir außerdem schon das 50-jährige Jubiläum der Gesellschaft vor.